Ausbildung zum/zur Deeskalationstrainer*in
Fachbereich Förderschule
Diese Ausbildung ist speziell für den Umgang mit herausfordernden, grenzverletzenden, abwehrenden und aggressiven Verhaltensweisen von Schülerinnen und Schülern unterschiedlichster kognitiver, emotionaler, kommunikativer, motorischer und sozialer Fähigkeiten ausgerichtet. Sie richtet sich an das pädagogisch unterrichtliche und außerunterrichtliche Personal in Förderschulen und Regelschulen, das mit Schülerinnen und Schülern unterschiedlicher Förderschwerpunkte arbeitet. Die Ausbildung setzt neben den allgemeinen Ausbildungsinhalten folgende inhaltliche Schwerpunkte:
- Ergebnisse von Studien und Evaluationen
- Definitionen, Arten und Formen von Aggressionen und Gewalt
Primärprävention:
- Arbeitsorganisation und Arbeitsschutz
- Wege zur Gesunderhaltung der Mitarbeiter*innen
- Verhinderung und Verminderung von aggressionsauslösenden Reizen
- Wahrnehmung, Interpretation, Fehlinterpretationen und deren Auswirkungen
- Private und professionelle Beziehungsmuster
- Systemischer Eskalationskreislauf und Analyse von Eskalationsprozessen
- Macht und Machtmissbrauch, Umgang mit Überforderungssituationen
- Ursachen und Beweggründe von aggressiven Verhaltensweisen
Sekundärprävention:
- Verbale Deeskalation (intensives Training mit VideoFeedback und Train-the-Trainer-Einheiten)
- Schonende Vermeidungs-, Abwehr, Löse- und Fluchttechniken bei leichten, mittleren und heftigen Übergriffen
Tertiärprävention:
- Kurzdarstellung der DS 7
- Kleine Psychotraumatologie
- Optionen für innerbetriebliche Nachsorge- und Nachbearbeitungskonzeptionen
Fachspezifischer Inhalt
- Grundlagen des Erziehungsauftrags im täglichen Umgang mit Schülerinnen und Schülern
- aus „deeskalierender“ Sicht
- Innere Not der Kinder und Jugendlichen durch Unter- oder Überforderung im Schulalltag
- Besondere Aggressionsarten und -motivationen bei Kindern und Jugendlichen
- Eskalierende Konflikte zwischen Schülerinnen und Schülern
- Entwicklung und Bedeutung herausfordernder oder aggressiver Verhaltensweisen von Kindern
- und Jugendlichen auf dem Hintergrund entwicklungspsychologischer Erkenntnisse
- Entwicklungspsychologische Aspekte herausfordernder Verhaltensweisen von Kindern
- und Jugendlichen mit schwersten Beeinträchtigungen
- Exkurs zu Autismus Spektrums Störungen und Umgang mit selbstverletzenden Verhaltensweisen
- Gestaltung des täglichen Umgangs zur Verhinderung von aggressionsauslösenden Reizen im Setting
- des systemischen Umfelds, z.B. Schule oder Internat/Wohnheim
- Wahrnehmungs-, Interpretations- und Bewertungsmöglichkeiten von Verhaltensweisen von Kindern und Jugendlichen mit unterschiedlichen Förderschwerpunkten oder kognitiven, geistigen, kommunikativen sowie körperlichen und motorischen Fähigkeiten
- Ursachen und Konsequenzen von Fehleinschätzungen der Aggressionsmotivation und des Entwicklungsstandes von Kinder und Jugendlichen mit Beeinträchtigungen
- Genetische, körperliche und seelische Ursachen und Beweggründe für herausforderndes bzw. aggressives Verhalten bei Kindern und Jugendlichen mit Beeinträchtigungen
- Deeskalationsmöglichkeiten bei schwierigem Verhalten in unterschiedlichen Entwicklungsniveaus
- Angst, Selbstwert – und Perspektivkonflikte von Schülerinnen und Schülern und deren Auswirkung auf den schulischen Kontext
- Macht und Machtmissbrauch in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen
- Regeln, Grenzen, Grenzsetzung und Konsequenzen unter deeskalativen Gesichtspunkten
- Deeskalativer Umgang mit Verweigerung bei Grenzsetzungen oder Aufforderungen (machtarme Alternative zum:
- Wenn Du nicht, dann …)
- Kommunikative und nonverbale Deeskalationstechniken im Umgang mit Schülerinnen und Schülern mit unterschiedlichen Fähigkeiten in unterschiedlichen Erregungs- oder Anspannungszuständen (intensives Training mit Video-Feedback)
- Berücksichtigung von Sprach-, Kognitions- und Entwicklungsniveaus bei den Deeskalationsstrategien
- Kontaktreflexionen zur Kontaktaufnahme in der Deeskalation von Kindern und Jugendlichen mit schwersten geistigen Beeinträchtigungen
Wissenswertes, Termine, Kosten und Fördermöglichkeiten zur Deeskalationstrainer-Ausbildung "Förderschule" als Broschüre (24 Seiten)
Broschüre "Förderschule"
Deeskalationstrainerausbildung – Multiplikatorenausbildung
Allgemeine Inhalte der Ausbildung
Alle Ausbildungen haben neben der Fachspezifischen Inhalten dieselbe gemeinsame Inhaltsstruktur (Deeskalationsstufen 1 bis 7) und dieselbe Ausbildungsstruktur. In all unseren Ausbildungen haben wir die Theorie auf ein unverzichtbares Minimum beschränkt zugunsten maximaler Trainingszeit und praktischer Kompetenzvermittlung.
Informationsbroschüre
Wissenswertes, Termine, Kosten und Fördermöglichkeiten zu allen von ProDeMa® angebotenen Ausbildungen im Bereich Deeskalationsmanagement als Broschüre (24 Seiten)
Weiterbildungen für ausgebildete Deeskalationstrainer*innen
Aufbaublöcke in weiteren Fachbereichen
Für alle Spezialisierungsbereiche, in denen Ausbildungen angeboten werden, gibt es die Möglichkeit für ausgebildete Deeskalationstrainer*innen, sich das ergänzende Fachwissen eines anderen Spezialisierungsbereiches in Aufbaublöcken anzueignen. Informieren Sie sich zu den Terminen der jeweiligen Fachspezifischen Fokus-Ausbildungsblöcke.
TerminePrävention und Deeskalation
"... wenn Klienten zum Risiko von Mitarbeitenden werden"
Das ausführliche Interview mit Bernd Anlauf zum Thema Gewaltprävention im Gesundheits-, Bildungs- und Sozialwesen. Wenn das ProDeMa-Deeskalationskonzept in einer Einrichtung gut implementiert ist, dann profitieren Mitarbeitende und Klienten.
Bildungsangebote 2024/2025
Fachbereich Jugendliche und junge Erwachsene
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