Ausbildung zum/zur Deeskalationstrainer*in
Fachbereich Rettungsdienst

Rettungsdienst, Notärzt*innen, Feuerwehr, Polizei, Technisches Hilfswerk u.a. Einsatzkräfte

Diese Ausbildung ist spezialisiert auf den deeskalierenden Umgang mit Patient*innen, Angehörigen und Betroffenen (PAB) während eines Notfalleinsatzes. In vielen Notfall- und Krisensituationen reagieren PAB’s mit z.T. heftigsten aggressiven oder sonstigen agitierten Verhaltensweisen, z.B. bei Verkehrsunfällen, Bränden, medizinischen Notfallversorgungen, Evakuierungen, feiernden Menschenansammlungen, Zwangseinweisungen, Katastrophen etc. Besonders PAB´s mit Alkohol- und Drogenintoxikationen, psychiatrischen Erkrankungen, und plötzlichen hysterischen Angst- oder Schockreaktionen machen allen Einsatzkräften vor Ort zu schaffen. Unbekannte Einsatzorte (z.B. Wohnungen) und beengte Räumlichkeiten (z.B. im Rettungswagen) erfordern besondere deeskalierende Vorgehensweisen und besondere Sicherheitsaspekte. Die Ausbildung soll alle oben genannte Einsatzkräfte durch Wissensvermittlung und intensives Training auf die spezielle Problematik vorbereiten und ermöglichen, Kolleg*innen in den entsprechenden Schwerpunkten zu schulen. Die Ausbildung setzt neben den allgemeinen Ausbildungsinhalten folgende inhaltliche Schwerpunkte:

Grundlagen der Ausbildung

  • Ergebnisse von Studien und Evaluationen
  • Definitionen, Arten und Formen von Aggressionen und Gewalt

Primärprävention:

  • Arbeitsorganisation und Arbeitsschutz
  • Wege zur Gesunderhaltung der Mitarbeiter*innen
  • Verhinderung und Verminderung von aggressionsauslösenden Reizen
  • Wahrnehmung, Interpretation, Fehlinterpretationen und deren Auswirkungen
  • Private und professionelle Beziehungsmuster
  • Systemischer Eskalationskreislauf und Analyse von Eskalationsprozessen
  • Macht und Machtmissbrauch, Umgang mit Überforderungssituationen
  • Ursachen und Beweggründe von aggressiven Verhaltensweisen

Sekundärprävention:

  • Verbale Deeskalation (intensives Training mit VideoFeedback und Train-the-Trainer-Einheiten)
  • Schonende Vermeidungs-, Abwehr, Löse- und Fluchttechniken bei leichten, mittleren und heftigen Übergriffen

Tertiärprävention:

  • Kurzdarstellung der DS 7
  • Kleine Psychotraumatologie
  • Optionen für innerbetriebliche Nachsorge- und Nachbearbeitungskonzeptionen

Fachspezifische Inhalte

  • Das Recht der Einsatzkräfte auf größtmögliche Sicherheit und deren Umsetzung
  • Grundlagen der multiprofessionellen Sichtweise am Einsatzort
  • Notwendigkeit von Gewalt und Möglichkeiten der Gewaltlosigkeit in der Einsatzsituation
  • Besonderheiten verbaler Deeskalation in unterschiedlichen Notfalleinsätzen:

       - Psychiatrischer Notfall
       - Eindringen in Wohnungen
       - Zwangsmaßnahmen
       - Berücksichtigung der unterschiedlichen Örtlichkeiten (Wohnung, Rettungswagen usw.)


Deeskalationstrainerausbildung – Multiplikatorenausbildung

Allgemeine Inhalte der Ausbildung

Alle Ausbildungen haben neben der Fachspezifischen Inhalten dieselbe gemeinsame Inhaltsstruktur (Deeskalationsstufen 1 bis 7) und dieselbe Ausbildungsstruktur. In all unseren Ausbildungen haben wir die Theorie auf ein unverzichtbares Minimum beschränkt zugunsten maximaler Trainingszeit und praktischer Kompetenzvermittlung.

Informationsbroschüre

Wissenswertes, Termine, Kosten und Fördermöglichkeiten zu allen von ProDeMa® angebotenen Ausbildungen im Bereich Deeskalationsmanagement als Broschüre (24 Seiten)

Bildungsangebote 2024/2025

Fachbereich Rettungsdienst