Ausbildung zum/zur Deeskalationstrainer*in
Fachbereich Allgemeinkrankenhäuser und Fachkliniken
Fachspezifischer Inhalt
Diese Ausbildung ist spezialisiert auf den deeskalierenden Umgang mit Patient*innen und Angehörigen im klinischen und ambulanten Setting von somatischen Kliniken (Allgemeinkrankenhäuser, Zentralkliniken, Universitätskliniken, Fachkliniken, Rehakliniken). In all diesen Einrichtungen reagieren Patient*innen oder Angehörige in vielerlei Krisensituationen immer wieder mit z.T. heftigsten aggressiven oder verweigernden Verhaltensweisen. Besonders betroffen sind Ambulanzen, Aufnahmestationen, Rettungsstellen, Intermediate Care und Intensivstationen. Die Ausprägungen der krisenhaften Situationen in den jeweiligen Abteilungen sind sehr unterschiedlich. Während in aufnehmenden Bereichen Intoxikationen, echte und scheinbare Notfälle, Wartezeiten und empfundene Ungleichbehandlung bei den Patient*innen oder Angehörigen die häufigsten Auslöser für Aggressionen sind, kommt es im stationären Bereich vermehrt zu Verweigerungen und herausforderndem Verhalten aufgrund von z.B. mangelnder Zeit der jeweiligen Ansprechpartner*innen, Einschränkung bewährter Kompensationsstrategien und Verwirrtheitszuständen bei den Patient*innen. In der stationären Versorgung ist der hohe Anteil an betagten Menschen besonders hervorzuheben, welche u.U. an einer Vielzahl von Vorerkrankungen, psychischer, kognitiver und/oder neurologischer Beeinträchtigungen leiden. Notwendigen pflegerischen Maßnahmen, ärztlichen Behandlungen oder Untersuchungen wird mit Beleidigungen, Bedrohungen oder Verweigerungen durch Patient*innen und Angehörige begegnet.
Schwerpunkte
- Definitionen, Arten und Formen von Aggressionen und Gewalt.
- Verhinderung von aggressionsauslösenden Reizen im klinischen und ambulanten Setting.
- Berücksichtigung von Triage-Systemen, rationalisierten und standardisierten Abläufen sowie den jeweiligen Erkrankungen oder Verletzungen.
- Wahrnehmung, Interpretation, Fehlinterpretationen und deren Auswirkungen.
- Systemischer Eskalationskreislauf: Analyse von Eskalationsprozessen.
- Macht und Machtmissbrauch, Umgang mit Überforderungssituationen.
- Ursachen und Beweggründe von aggressiven Verhaltensweisen von Patient*innen und Angehörigen.
- Herausforderndes Verhalten bei stark belastenden Situationen wie Tod und Trauer.
- Schmerz als besonderer Beweggrund für herausfordrndes Verhalten.
- Schwierige Verhaltensweisen bei Angehörigen als Fürsprecher der Patient*innen.
- Professionelle Verhaltensweisen und Gesprächsführung bei Alkoholintoxikationen
- Verbale Deeskalation bei hocherregten Patient*innen und Angehörigen (intensives Training mit Video-Feedback und Train-the-Trainer-Einheiten).
- Klientenzentrierte und systemische Gesprächsmöglichkeiten mit Patient*innen oder Angehörigen nach erfolgter verbaler Deeskalation.
- Absolut schonende Vermeidungs-, Abwehr-, Löse- und Fluchttechniken bei Angriffen von Patient*innen.
Allgemeine Inhalte der Ausbildung
Alle Ausbildungen haben neben der Fachspezifischen Inhalten dieselbe gemeinsame Inhaltsstruktur (Deeskalationsstufen 1 bis 7) und dieselbe Ausbildungsstruktur. In all unseren Ausbildungen haben wir die Theorie auf ein unverzichtbares Minimum beschränkt zugunsten maximaler Trainingszeit und praktischer Kompetenzvermittlung.
Informationsbroschüre
Wissenswertes, Termine, Kosten und Fördermöglichkeiten zu allen von ProDeMa® angebotenen Ausbildungen im Bereich Deeskalationsmanagement als Broschüre (24 Seiten)
Fachspezifische Fortbildungen
Konflikte erkennen - Situationsgerecht handeln
Wartesituationen in Praxen kombiniert mit akuten Erkrankungen, Schmerzen, unklaren Diagnosen, Angst, Unsicherheit und Stress sind häufig Auslöser für befremdliches oder aggressives Verhalten von Patienten und deren Angehörigen. In dieser Fortbildung werden deeskalierende Strategien vermittelt und trainiert.
Mehr erfahrenAlkoholisierte oder drogenintoxikierte Patient*innen
Intoxikierte, insbesondere betrunkene Betreute stellen aufgrund ihrer nachweislich erhöhten Gewaltbereitschaft eine Risikogruppe in den Institutionen dar, besonders in Aufnahmesituationen (Unfallaufnahme, Ambulanzen, Rettungsdienst, Psychiatrie, Entgiftungseinrichtungen etc.).
Mehr erfahrenBildungsangebote 2021/2022
Fachbereich Allgemeinkrankenhäuser und Fachkliniken
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