Ausbildung zum/zur Deeskalationstrainer*in
Fachbereich betagte und betreuungsbedürftige Menschen

Diese Ausbildung ist spezialisiert auf den Umgang mit herausfordernden, abwehrenden oder befremdlichen Verhaltensweisen von betagten und betreuungsbedürftigen Menschen, welche oft als aggressives Verhalten fehlgedeutet werden.

Zielgruppe sind Alten- und Pflegeeinrichtungen, stationäre Einrichtungen mit besonders geschützten Wohnbereichen, Gerontopsychiatrien und geriatrische Einrichtungen sowie Krankenhäuser mit einem hohen Anteil an betagten und betreuungsbedürftigen Menschen. Inzwischen gibt es viele stationäre Pflegeeinrichtungen, die auch jüngere Menschen mit psychischen Erkrankungen, Suchtbiographien etc. aufnehmen und betreuen. Auch diese Klientel wird in der Ausbildung berücksichtigt.

Neuere Studien zeigen, dass in stationären Pflegeeinrichtungen aggressive Verhaltensweisen mit Verletzungsfolgen doppelt so häufig vorkommen wie in Psychiatrien oder Forensiken. Unter anderem ist dies durch die Notwendigkeit körperlicher Nähe bei den Pflegemaßnahmen zu erklären, für die besondere Vorgehensweisen entwickelt wurden. Ein weiterer Schwerpunkt ist der deeskalierende Umgang mit desorientierten und dementiell erkrankten Bewohner*innen. 

Grundlagen der Ausbildung

  • Ergebnisse von Studien und Evaluationen
  • Definitionen, Arten und Formen von Aggressionen und Gewalt

Primärprävention:

  • Arbeitsorganisation und Arbeitsschutz
  • Wege zur Gesunderhaltung der Mitarbeiter*innen
  • Verhinderung und Verminderung von aggressionsauslösenden Reizen
  • Wahrnehmung, Interpretation, Fehlinterpretationen und deren Auswirkungen
  • Private und professionelle Beziehungsmuster
  • Systemischer Eskalationskreislauf und Analyse von Eskalationsprozessen
  • Macht und Machtmissbrauch, Umgang mit Überforderungssituationen
  • Ursachen und Beweggründe von aggressiven Verhaltensweisen

Sekundärprävention:

  • Verbale Deeskalation (intensives Training mit VideoFeedback und Train-the-Trainer-Einheiten)
  • Schonende Vermeidungs-, Abwehr, Löse- und Fluchttechniken bei leichten, mittleren und heftigen Übergriffen

Tertiärprävention:

  • Kurzdarstellung der DS 7
  • Kleine Psychotraumatologie
  • Optionen für innerbetriebliche Nachsorge- und Nachbearbeitungskonzeptionen

Fachspezifische Inhalte

  • Herausforderndes, abwehrendes, befremdliches und aggressives Verhalten
  • Wahrnehmung, Interpretationen und Fehlbewertungen von Verhaltensweisen betagter Menschen und deren Konsequenzen
  • Der Grundkonflikt: Autonomie- und Selbstbestimmungswünsche betagter Menschen treffen auf durchorganisierte Prozessabläufe mit hoher subjektiv erlebter Fremdbestimmung
  • Verständnis für Ursachen und Beweggründe aggressiver Verhaltensweise durch die Kenntnisse neuropsychologischer, medizinischer und psychologischer Krankheitsbilder
  • Verlangsamung körperlicher und geistiger Bewegungsabläufe und Kommunikationsmöglichkeiten betagter Menschen im Umfeld von Betriebsamkeit, Stress und Eiligkeit
  • Angst und Selbstwert: emotionale und kognitive Probleme betagter Menschen und deren Folgen
  • Verbale Deeskalation bei Menschen mit geringen und erheblichen kognitiven oder sprachlichen Beeinträchtigungen
  • Sichere Annäherung
  • Präventive Körpertechniken zur sicheren Annäherung bei körpernahen Pflege- und Behandlungsmaßnahmen sowie bei anderen körpernahen Tätigkeiten mit betagten und betreuungsbedürftigen Menschen
  • Sicherheitsaspekte und Präventionsmöglichkeiten gegen häufige „Bagatellübergriffe“ mit Verletzungsfolgen, z.B. durch Beißen, Kratzen, Umsichschlagen, Treten etc

Deeskalationstrainerausbildung – Multiplikatorenausbildung

Allgemeine Inhalte der Ausbildung

Alle Ausbildungen haben neben der Fachspezifischen Inhalten dieselbe gemeinsame Inhaltsstruktur (Deeskalationsstufen 1 bis 7) und dieselbe Ausbildungsstruktur. In all unseren Ausbildungen haben wir die Theorie auf ein unverzichtbares Minimum beschränkt zugunsten maximaler Trainingszeit und praktischer Kompetenzvermittlung.

Informationsbroschüre

Wissenswertes, Termine, Kosten und Fördermöglichkeiten zu allen von ProDeMa® angebotenen Ausbildungen im Bereich Deeskalationsmanagement als Broschüre (24 Seiten)


Weiterbildungen für ausgebildete Deeskalationstrainer*innen

Aufbaublöcke in weiteren Fachbereichen

Für alle Spezialisierungsbereiche, in denen Ausbildungen angeboten werden, gibt es die Möglichkeit für ausgebildete Deeskalationstrainer*innen, sich das ergänzende Fachwissen eines anderen Spezialisierungsbereiches in Aufbaublöcken anzueignen. Informieren Sie sich zu den Terminen der jeweiligen Fachspezifischen Fokusblöcke.

Aktuelle Termine

Bildungsangebote 2024/2025

Fachbereich Betagte und betreuungsbedürftige Menschen

November

13.11.2024
22119 Hamburg
Ausbildung - Deeskalationstrainer*in
/ Fachbereich Betagte und betreuungsbedürftige Menschen

Dezember

02.12.2024
7302 Landquart
Schweiz
Ausbildung - Deeskalationstrainer*in
/ Fachbereich Allgemeinkrankenhäuser und Fachkliniken / Fachbereich Betagte und betreuungsbedürftige Menschen

März

17.03.2025
7302 Landquart
Schweiz
Trainerweiterbildung - Aufbaublock GERO
/ Fachbereich Betagte und betreuungsbedürftige Menschen / Weiterbildung für Deeskalationstrainer*innen
26.03.2025
73033 Göppingen
Ausbildung - Deeskalationstrainer*in
/ Fachbereich Allgemeinkrankenhäuser und Fachkliniken / Fachbereich Betagte und betreuungsbedürftige Menschen

Oktober

22.10.2025
73033 Göppingen
Trainerweiterbildung - Aufbaublock GERO
/ Fachbereich Betagte und betreuungsbedürftige Menschen / Weiterbildung für Deeskalationstrainer*innen