Aufgaben von Deeskalationstrainer*innen
Konzeption
Deeskalationstrainer*innen initiieren, führen und begleiten den systematischen Aufbau eines „Professionellen Deeskalationsmanagements“ in den jeweiligen Institutionen.
Beratung
Deeskalationstrainer*innen beraten mit ihrer Fachkompetenz Führung und Mitarbeitende des Hauses über die erforderlichen Maßnahmen und präventiven Möglichkeiten unter Berücksichtigung der speziellen institutionellen Erfordernisse und der speziellen Klientel der Institution.
Prävention
Deeskalationstrainer*innen arbeiten mit der nötigen Unterstützung der Führungskräfte an aggressionsauslösenden Einstellungen, Regeln, Gewohnheiten und Strukturen.
Schulung
Deeskalationstrainer*innen schulen die Mitarbeitenden in allen relevanten Inhalten und professionellen Sichtweisen zu Aggression.
Training
Deeskalationstrainer*innen trainieren die Mitarbeitenden im direkten Umgang mit herausfordernden oder aggressiven Verhaltensweisen der Klientel. Dabei steht die verbale Deeskalation im Vordergrund.
Teamarbeit
Deeskalationstrainer*innen stehen mit ihrer Beratungskompetenz Teams zur professionellen Nachbearbeitung von Vorfällen zur Verfügung und werten in Gesprächen mit Mitarbeitenden oder Klientel Vorkommnisse, mit dem Ziel der Tertiärprävention, aus.
Aufbau und Struktur der Ausbildung
Alle Ausbildungen haben dieselbe gemeinsame Inhaltsstruktur (Deeskalationsstufen 1 bis 7) und dieselbe Ausbildungsstruktur, weichen aber in der inhaltlichen Ausgestaltung der Deeskalationsstufen gemäß der jeweiligen Klientel erheblich voneinander ab. Wir bieten spezialisierte Deeskalationstrainerausbildungen durch erfahrene Lehrtrainer*innen aus den jeweiligen Fachbereichen an.
Ausbildungsumfang bei 12-tägigen Ausbildungen
- 152 Stunden, davon 96 Stunden Präsenzphasen (4 Blöcke á 3 Tage im Abstand von 4 - 8 Wochen).
- 40 Stunden nachgewiesene Praxisstunden während der Ausbildung (Heimarbeit) 16 Stunden Gruppen-Supervision (jeweils 1 Tag in jeweils halbjährigem Abstand zum Ausbildungsende).
- In den Präsenzphasen werden die Teilnehmer*innen zeitweise von mehreren Dozent*innen parallel betreut und trainiert.
Inhouse-Ausbildungen und kombinierte Ausbildungen
Für größere Institutionen mit einem entsprechend hohen Bedarf an Deeskalationstrainer*innen führen wir auch Inhouse-Ausbildungen durch. Für Institutionen, die eine komplexe Klientel haben, führen wir auch 15-tägige spezialisierte Inhouse-Ausbildungen durch (Kombination zweier Fachbereiche).
Ausbildungsinhalte in den Präsenzphasen
- Aufbau und Qualitätssicherung eines Deeskalationsmanagements
- Wissensvermittlung, Gruppenarbeiten und Übungen zu den Deeskalationsstufen 1 bis 3
- Methodenvermittlung und didaktisches Training für den eigenen Unterricht
- Kompetenzvermittlung im Umgang mit „aggressiven“ Verhaltensweisen der Klientel:
Verbales Deeskalationstraining mit Video-Feedback und Train-the-Trainer-Einheiten - Vermeidungstechniken, schonende Abwehr-, Löse-, Flucht und Immobilisationstechniken (ALFI-Techniken) bei Übergriffen, Selbst- oder Fremdgefährdung mit Train-the-Trainer-Einheiten
- Training typischer Schlüsselsituationen in der Arbeit von Deeskalationstrainer*innen
- Kurzdarstellung der DS 7
- Kleine Psychotraumatologie
- Optionen für innerbetriebliche Nachsorge- und
- Nachbearbeitungskonzeptionen
- Formulierung von Leitgedanken, Qualitätskriterien und Qualitätszielen im Umgang mit „aggressiver“ Klientel (gemeinsam mit Führung)
- Gefährdungsanalyse: Feststellung besonderer Gefährdungsbereiche oder besonderer Gefährdungssituationen (gemeinsam mit Mitarbeitenden und Führung)
- Evaluation der bisherigen Schulungen und Maßnahmen (Alternative zur Gefährdungsanalyse für Institutionen die bereits ein Deeskalationsmanagementkonzept implementiert haben)
- Innerbetriebliche Vernetzung mit dem Qualitätsmanagement, Betriebsärzt*innen, Fachkraft für Arbeitssicherheit, Personalrat und ggf. mit bestehenden internen Arbeitsgruppen
- Integration in ein bestehendes betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM)
- Erarbeitung eines schriftlichen Konzepts zur Implementierung des Deeskalationsmanagements
- in der eigenen Institution inkl. Projekt- und Schulungsplanung und Nachsorgekonzeption
- Vorbereitung einer Lehrprobe
Um Deeskalationstrainer*innen die didaktische und pädagogische Umsetzung in Fortbildungen und Trainings zu erleichtern, finden während der Ausbildung folgende Maßnahmen statt:
- Gruppenarbeit, Dyadenarbeit
- Arbeit mit Flipchart
- Methoden der Moderation
- Umgang mit herausfordernden Situationen
- Erarbeitung eigener didaktischer Ideen
- Durchführung einer Lehrprobe mit Video-Feedback im Einzelgespräch
- Train-the-Trainer-Einheiten
- Aushändigung sämtlicher Lehrmaterialien (Power-Point-Präsentationen, Trainingsvideos, Arbeitsblätter etc.)
- Verbaler Deeskalation im Situationstraining
- Abwehr- Löse-, Flucht—und Immobilisationstechniken (ALFI)
- Begleit-, Halte- und Immobilisationstechniken
- Kompetenzen der Trainer*innen
- Praktische Unterrichtsgestaltung (Lehrprobe)
- Durchführung von Situationstraining (Lehrprobe)
- Durchführung von ALFI-Trainings (Lehrprobe)
- Diese Überprüfungen sind relevant für die Erteilung des Zertifikats.
Abgabe des schriftlichen Konzeptentwurfs zur Implementierung des professionellen Deeskalationsmanagement ® in der eigenen Institution.
Nach Abgabe des Leistungsnachweises und Absolvierung aller Train-the-Trainer-Einheiten erhält der/ die Teilnehmer*in das Zertifikat der Deeskalationstrainerin/ des Deeskalationstrainers nach ProDeMa®. Das Zertifikat berechtigt Teilnehmende zur Durchführung der Schulungen und der Implementierung des Präventionskonzepts in der eigenen Institution. Die Durchführung von Schulungen in anderen Institutionen oder die Schulung externer Teilnehmer*innen in der eigenen Institution ist ausgeschlossen.
12-tägige Ausbildung in Deutschland: 3.960,-€
15-tägige Ausbildung in Deutschland: 4.950,-€
jeweils zzgl. 2 Tage Präsenzblock „Reflexion/Vertiefung“: 500,- €
Ausbildungen in der Schweiz, Luxemburg, Italien und in Österreich können davon abweichen.
Kostenvoranschläge für Inhouse-Ausbildungen werden auf Anfrage erstellt.
In den Kosten enthalten sind Tagesverpflegung, sämtliche Unterrichtsmaterialien in digitaler Form,
Arbeitsblätter und Power-Point-Präsentationen für die eigene Schulungsgestaltung, Konzepthandbuch u.a.
Alle Kostenangaben sind Endpreise, da wir nach §4 Nr. 21 b UstG als ausbildendes Institut von der Umsatzsteuer befreit sind.
Viele Unfallversicherungsträger in Deutschland fördern unsere Ausbildung.
Für alle Spezialisierungsbereiche, in denen Ausbildungen angeboten werden, gibt es die Möglichkeit für ausgebildete Deeskalationstrainer*innen, sich das ergänzende Fachwissen eines anderen Spezialisierungsbereiches in Aufbaublöcken anzueignen. Qualifiziert sich z.B. eine Teilnehmerin, ein Teilnehmer in der Ausbildung für Psychiatrie zum/zur Deeskalationstrainer*in, besteht die Möglichkeit das spezialisierte Wissen aus einer anderen Ausbildung in 3-tägigen Aufbaublöcken zu erwerben.
Die Qualitätssicherung und die Nachbetreuung ausgebildeter Deeskalationstrainer*innen ist uns sehr wichtig und wird durch unterschiedliche unverbindliche Maßnahmen und Angebote sichergestellt:
- Kostenfreie Regionaltreffen in Deutschland, in der Schweiz, in Österreich und in Tirol (insgesamt 10 Regionen)
- 3-tägige Aufbaublöcke/Module für weitere Spezialisierungen
- Fortbildungsangebote zur Wiederholung, Aktualisierung und Vertiefung (WAV) für die Schulungs- und Managementarbeit der Deeskalationstrainer*innen
- 2-tägige Fachtagungen für alle ausgebildeten Deeskalationstrainer*innen im Abstand von 24 Monaten mit umfassenden Vorträgen, Demonstrationen, Workshops und neuesten Informationen
Dienstleistungspaket zur Qualitätssicherung:
- Kontinuierlicher Update-Service in geschütztem Trainer-Login der Homepage mit neuesten inhaltlichen Entwicklungen, neuen Lehrmaterialien,Trainingsvideos, Fachartikeln, Literaturhinweisen, Trainerbeiträgen, Trainerforum und Vergünstigungen für Fortbildungen und Fachtagungen.
