Ausbildung
Deeskalationstrainer*in
Fachbereich Jugendliche und junge Erwachsene
Ab 14.04.2025 in Hamburg
14.04. – 16.04.2025 | 3 Tage Einführung |
16.06. – 18.06.2025 | 3 Tage Grundlagen |
10.09. – 12.09.2025 | 3 Tage Fokus Kinder und Jugendliche |
03.11. – 05.11.2025 | 3 Tage Trainerkompetenzen und Abschluss |
17.09. – 18.09.2026 | 2 Tage Reflexion und Vertiefung |
3.960,- € zzgl. Reflexion und Vertiefung 500,- €
In den Kosten enthalten sind ausgiebige Seminarverpflegung (Kaffee, Tee, Kaltgetränke, 2 Pausenverpflegungen, warmes Mittagsmenü), sämtliche Unterrichtsmaterialien auf digitalem Datenträger mit Videos, Arbeitsblättern und Power-Point-Präsentationen für die eigene Schulungsgestaltung, Konzepthandbuch u.a.
Paul-Dessau-Strasse 2
22761 Hamburg
Allgemeine Inhalte
Ausbildungsumfang bei 12-tägigen Ausbildungen
- 152 Stunden, davon 96 Stunden Präsenzphasen (4 Blöcke á 3 Tage im Abstand von 10 bis 12 Wochen).
- 40 Stunden nachgewiesene Praxisstunden während der Ausbildung (Heimarbeit) und 16 Stunden Präsenzblock „Reflexion/Vertiefung“ (2 Tage, ca. 9 bis 12 Monate nach Ausbildungsende).
- In den Präsenzphasen werden die Teilnehmer*innen zeitweise von mehreren Dozent*innen parallel betreut und trainiert.
Ausbildungsinhalte in den Präsenzphasen
- Aufbau und Qualitätssicherung eines Deeskalationsmanagements.
- Wissensvermittlung, Gruppenarbeiten und Übungen zu den Deeskalationsstufen 1 bis 3.
- Methodenvermittlung und didaktisches Training für den eigenen Unterricht.
- Kompetenzvermittlung im Umgang mit aggressiven Verhaltensweisen der Klientel: Verbales Deeskalationstraining mit Video-Feedback und Train-the-Trainer-Einheiten.
- Schonende Vermeidungs-, Abwehr, Löse- und Fluchttechniken bei Übergriffen durch Klientel, schonende Begleittechniken, 4-Stufen Immobilisationstechnik mit Train-the-Trainer-Einheiten.
- Kleine Psychotraumatologie und kollegiale Erstbetreuung nach Übergriffen, Aufbau einer Nachsorgekonzeption.
- Tertiärprävention nach Vorfällen mit herausfordernden oder aggressiven Verhaltensweisen.
- Training typischer Schlüsselsituationen in der Arbeit von Deeskalationstrainer*innen.
Aufgabenstellungen in den Praxisphasen
- Formulierung von Leitgedanken, Qualitätskriterien und Qualitätszielen im Umgang mit aggressiver Klientel (gemeinsam mit Führung).
- Gefährdungsanalyse: Feststellung besonderer Gefährdungsbereiche oder besonderer Gefährdungssituationen (gemeinsam mit Mitarbeitenden und Führung).
- Durchführung einer Evaluation in der eigenen Institution, (an Standorten, welche bereits seit mehr als 2 Jahren einen Deeskalationstrainer haben oder mindestens 50% der Mitarbeiter geschult sind)
- Innerbetriebliche Vernetzung mit Qualitätsmanagement, Betriebsärzt*innen, Fachkraft für Arbeitssicherheit, Personalrat und ggf. mit bestehenden internen Arbeitsgruppen.
- Integration in ein bestehendes betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM).
- Erarbeitung eines schriftlichen Konzepts zur Implementierung des Deeskalationsmanagements in der eigenen Institution inkl. Projekt- und Schulungsplanung und Nachsorgekonzeption.
- Vorbereitung einer Lehrprobe.
Pädagogische und didaktische Umsetzung
- Große Vielfalt an methodischen und didaktischen Tipps und Hinweisen.
- Durchführung einer Lehrprobe mit Video-Feedback im Einzelgespräch.
- Train-the-Trainer-Einheiten.
- Erarbeitung eigener didaktischer Ideen.
- Aushändigung sämtlicher Lehrmaterialien (Power-Point-Präsentationen, Trainingsvideos, Arbeitsblätter etc.)
Leistungsnachweis
Abgabe des Konzepts zur Implementierung des Professionellen Deeskalationsmanagements in der eigenen Institution.
Prüfungen
In Form von Train-the-Trainer-Einheiten, erfolgt eine praktische Lehrprobe zur theoretischen Wissensvermittlung sowie eine intensive Anleitung und das Training zur Durchführung von Situationstrainings. Für die Körperinterventionstechniken (Deeskalationsstufen 5 und 6) weisen die Teilnehmer*innen in einer Train-the-Trainer-Einheit nach, dass sie eine erlernte Technik beherrschen und präzise an die Teilnehmenden ihrer Institution weitervermitteln können. Diese Prüfungen sind relevant für die Erteilung des Zertifikats.
Zertifikat
Nach Abgabe des Leistungsnachweises und Absolvierung der Prüfung erhält der/die Teilnehmer*in das Zertifikat der Deeskalationstrainerin/des Deeskalationstrainers nach ProDeMa®. Das Zertifikat berechtigt Teilnehmende zur Durchführung der Schulungen und der Implementierung des Präventionskonzepts in der eigenen Institution. Die Durchführung von Schulungen in anderen Institutionen oder die Schulung externer Teilnehmer*innen in der eigenen Institution ist ausgeschlossen.
Fachspezifische Inhalte
- Grundlagen des Erziehungsauftrags im täglichen Umgang mit Jugendlichen aus „deeskalierender“ Sicht
- Entwicklung und Bedeutung aggressiver Verhaltensweisen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf dem Hintergrund entwicklungspsychologischer Erkenntnisse
- Modellwirkung von Mitarbeiter*innen im Konfliktfall im Sinne des Wahrnehmungslernens
- Spezielle aggressionsauslösende Reize bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen
- Autonomie- und Selbstbestimmungswünsche von Jugendlichen in restriktiven Settings
- Angst-, Selbstwert- und Sinnprobleme von Jugendlichen und deren Auswirkungen im pädagogischen und therapeutischen Kontext
- Verbale Deeskalation von Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit unterschiedlichen psychiatrischen Erkrankungen oder Störungsbildern
- Deeskalierende Aufstellung und Vermittlung von Regeln und Grenzen im Umgang mit Regelverletzungen
- Methoden und Möglichkeiten deeskalierender Grenzsetzungen im akuten Konfliktfall
- Deeskalierende Ansätze bei der notwendigen Umsetzung von Konsequenzen
- Aggressive Verhaltensweisen und ihre Funktion in der Peer-group, Umgang mit angespannten und aggressiven Gruppensituationen
- Deeskalierendes Verhalten in Situationen des Machtkampfes zwischen Jugendlichem und Mitarbeiter im Gruppen-Setting
- Schondende Vermeidungs-, Abwehr-, Löse- und Fluchttechniken bei leichten, mittleren und heftigen Übergriffen
- Die Nachbearbeitung von Vorfällen mit dem Ziel, alternative Wege zu aggressiven Verhaltensweisen zu erarbeiten