3-tägiges Basis Seminar „Sichere Pflege“ mit Fokus: Stationäre Pflege

Der Grad der Pflegebedürftigkeit von Menschen mit Pflege- und Betreuungsbedarf in stationären Einrichtungen der Altenhilfe nimmt zu. Dies ist verbunden mit einer Zunahme der Häufigkeit und Intensität abwehrender, herausfordernder, aggressiver und befremdlicher Verhaltensweisen (AHAB) von pflegebedürftigen Menschen und hat ein erhöhtes Verletzungsrisiko für Pflegende und Betreuende zur Folge. Ständig verletzte Autonomiebedürfnisse, Abhängigkeitserleben, körperliche Beschwerden, Schmerzen, Beeinträchtigungen in der Mobilität und vieles mehr, wirken auf pflegebedürftige Menschen ein und verursachen Gefühle wie Angst, Scham, Hilflosigkeit, Schmerz und Trauer. Diese Gefühle sind Auslöser für abwehrende, herausfordernde und/oder befremdliche Verhaltensweisen, mit denen Menschen ihre innere Not und das Nicht-Einverstanden-Sein mit ihrer Situation ausdrücken. Hinzu kommt die unvermeidbare körperliche Nähe bei vielen pflegerischen Tätigkeiten. Diese Fortbildung bietet Wissensvermittlung und Training im Umgang mit herausfordernden, abwehrenden, aggressiven oder befremdlichen Verhaltensweisen von pflege- und betreuungsbedürftigen Menschen mit vielen Praxisbeispielen, Demonstrationen und Trainingsmöglichkeiten.

Inhalte

  • Klärung, Erläuterungen und Reflexion von Begrifflichkeiten und Definitionen
  • Bearbeitung aggressionsauslösender Reize im ambulanten oder stationären Bereich
  • Abwehrende, herausfordernde, aggressive und befremdliche Verhaltensweisen: Wahrnehmung, Interpretationen und Fehlbewertungen 
  • Bewusstsein für Ursachen und Beweggründe abwehrender, herausfordernder, aggressiver und befremdlicher Verhaltensweisen bei pflege- und betreuungsbedürftigen Menschen
  • Wissensvermittlung über den Zusammenhang von Bewegung und Körperwahrnehmung
  • Intensives Training zum Thema Bewegung und Körperwahrnehmung ("Sichere Annäherung")  
  • Deeskalationsstrategien im täglichen Umgang mit pflegebedürftigen Menschen und deren Angehörige
  • Kommunikative Möglichkeiten in der Deeskalation mit Menschen ohne kognitive Beeinträchtigungen, sowohl bei Klient*innen, als auch bei allen an der Pflege/Betreuung beteiligten Personen  
  • Kommunikative Möglichkeiten in der Deeskalation mit kognitiv erheblich beeinträchtigten Menschen
  • Verbales Deeskalationstraining (Training mit Video-Feedback) 
  • Training von schonenden, Vermeidungs-, Abwehr-, Löse- und Fluchttechniken bei Übergriffen von Klient*innen, sowie spezielle Begleittechniken

 

Organisatorisches

Dauer 3 Tage
Zeit 09:00 Uhr bis 17:00 Uhr
Kosten 1.100.- € pro Tag zzgl. Fahrtkosten und ggf. Übernachtung
Teilnehmer Max. 16 Teilnehmer*innen
Hilfsmittel Mind. 2 Pflegebetten