Ausbildung
Deeskalationstrainer*in
Fachbereich Menschen mit Beeinträchtigungen
Fachbereich Psychiatrie
Ab 24.03.2025 in Salzburg Österreich
24.03. - 26.03.2025 | 3 Tage Einführung |
28.04. - 30.04.2025 | 3 Tage Grundlagen |
04.06. - 06.06.2025 | 3 Tage Fokus Psychiatrie und Forensik |
10.09. - 12.09.2025 | 3 Tage Fokus Menschen mit Beeinträchtigungen |
22.10. - 24.10.2025 | 3 Tage Trainerkompetenzen und Abschluss |
02.07. - 03.07.2025 | 2 Tage Reflexion und Vertiefung |
15 Tage 4.950,- € + 20% Ust.
Kurs: MmB PSYCH 2025-03 Salzburg (A)
12 Tage 3.960,- € + 20% Ust.
Kurs: PSYCH 2025-03 Salzburg (A)
12 Tage 3.960,- € + 20% Ust.
Kurs: MmB 2025-03 Salzburg (A)
zzgl. 2 Tage Reflexion/Vertiefung mit 500,- € (+ 20% USt.)
In den Kosten enthalten sind ausgiebige Seminarverpflegung (Kaffee, Tee, Kaltgetränke, 2 Pausenverpflegungen, warmes Mittagsmenü), sämtliche Unterrichtsmaterialien, digitaler Datenträger mit Videos, Arbeitsblättern und Power-Point-Präsentationen für die eigene Schulungsgestaltung, Konzepthandbuch u.a.
Adolf-Kolping-Strasse 10
5020 Salzburg
Allgemeine Inhalte
Ausbildungsumfang bei 12-tägigen Ausbildungen
- 152 Stunden, davon 96 Stunden Präsenzphasen (4 Blöcke á 3 Tage im Abstand von 10 bis 12 Wochen).
- 40 Stunden nachgewiesene Praxisstunden während der Ausbildung (Heimarbeit) und 16 Stunden Präsenzblock „Reflexion/Vertiefung“ (2 Tage, ca. 9 bis 12 Monate nach Ausbildungsende).
- In den Präsenzphasen werden die Teilnehmer*innen zeitweise von mehreren Dozent*innen parallel betreut und trainiert.
Ausbildungsinhalte in den Präsenzphasen
- Aufbau und Qualitätssicherung eines Deeskalationsmanagements.
- Wissensvermittlung, Gruppenarbeiten und Übungen zu den Deeskalationsstufen 1 bis 3.
- Methodenvermittlung und didaktisches Training für den eigenen Unterricht.
- Kompetenzvermittlung im Umgang mit aggressiven Verhaltensweisen der Klientel: Verbales Deeskalationstraining mit Video-Feedback und Train-the-Trainer-Einheiten.
- Schonende Vermeidungs-, Abwehr, Löse- und Fluchttechniken bei Übergriffen durch Klientel, schonende Begleittechniken, 4-Stufen Immobilisationstechnik mit Train-the-Trainer-Einheiten.
- Kleine Psychotraumatologie und kollegiale Erstbetreuung nach Übergriffen, Aufbau einer Nachsorgekonzeption.
- Tertiärprävention nach Vorfällen mit herausfordernden oder aggressiven Verhaltensweisen.
- Training typischer Schlüsselsituationen in der Arbeit von Deeskalationstrainer*innen.
Aufgabenstellungen in den Praxisphasen
- Formulierung von Leitgedanken, Qualitätskriterien und Qualitätszielen im Umgang mit aggressiver Klientel (gemeinsam mit Führung).
- Gefährdungsanalyse: Feststellung besonderer Gefährdungsbereiche oder besonderer Gefährdungssituationen (gemeinsam mit Mitarbeitenden und Führung).
- Durchführung einer Evaluation in der eigenen Institution, (an Standorten, welche bereits seit mehr als 2 Jahren einen Deeskalationstrainer haben oder mindestens 50% der Mitarbeiter geschult sind)
- Innerbetriebliche Vernetzung mit Qualitätsmanagement, Betriebsärzt*innen, Fachkraft für Arbeitssicherheit, Personalrat und ggf. mit bestehenden internen Arbeitsgruppen.
- Integration in ein bestehendes betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM).
- Erarbeitung eines schriftlichen Konzepts zur Implementierung des Deeskalationsmanagements in der eigenen Institution inkl. Projekt- und Schulungsplanung und Nachsorgekonzeption.
- Vorbereitung einer Lehrprobe.
Pädagogische und didaktische Umsetzung
- Große Vielfalt an methodischen und didaktischen Tipps und Hinweisen.
- Durchführung einer Lehrprobe mit Video-Feedback im Einzelgespräch.
- Train-the-Trainer-Einheiten.
- Erarbeitung eigener didaktischer Ideen.
- Aushändigung sämtlicher Lehrmaterialien (Power-Point-Präsentationen, Trainingsvideos, Arbeitsblätter etc.)
Leistungsnachweis
Abgabe des Konzepts zur Implementierung des Professionellen Deeskalationsmanagements in der eigenen Institution.
Prüfungen
In Form von Train-the-Trainer-Einheiten, erfolgt eine praktische Lehrprobe zur theoretischen Wissensvermittlung sowie eine intensive Anleitung und das Training zur Durchführung von Situationstrainings. Für die Körperinterventionstechniken (Deeskalationsstufen 5 und 6) weisen die Teilnehmer*innen in einer Train-the-Trainer-Einheit nach, dass sie eine erlernte Technik beherrschen und präzise an die Teilnehmenden ihrer Institution weitervermitteln können. Diese Prüfungen sind relevant für die Erteilung des Zertifikats.
Zertifikat
Nach Abgabe des Leistungsnachweises und Absolvierung der Prüfung erhält der/die Teilnehmer*in das Zertifikat der Deeskalationstrainerin/des Deeskalationstrainers nach ProDeMa®. Das Zertifikat berechtigt Teilnehmende zur Durchführung der Schulungen und der Implementierung des Präventionskonzepts in der eigenen Institution. Die Durchführung von Schulungen in anderen Institutionen oder die Schulung externer Teilnehmer*innen in der eigenen Institution ist ausgeschlossen.
Fachspezifische Inhalte
- Definitionen, Arten und Formen von Aggressionen und Gewalt in o.a. Einrichtungen
- Professionelles Deeskalationsmanagement im klinischen und ambulanten Kontext
- Ergebnisse von Studien zur Gefährdungsanalyse, besondere Gefahrenbereiche in o.a. Einrichtung Möglichkeiten der Primärprävention: Verhinderung und Verminderung von aggressionsauslösenden Reizen im klinischen und ambulanten Setting in o.a Einrichtungen
- Das Recht der Patient*innen auf professionelle Hilfe bei krankheitsbedingten aggressiven Verhaltensweisen
- Besondere aggressionsauslösende Reize bei unterschiedlichen Krankheitsbildern und Störungen
- Wahrnehmung, Interpretation und Bewertungsmuster: Fehlinterpretationen und deren Auswirkungen
- Private und professionelle Beziehungsmuster in der Arbeit mit Patient*innen im klinischen Setting
- Systemischer Eskalationskreislauf: Analyse von Eskalationsprozessen im Klinikalltag
- Ursachen und Beweggründe von aggressiven Verhaltensweisen von Patient*innen und Angehörigen
- Aggressive Verhaltensweisen bei subjektiv erlebter Ohnmacht und Fremdbestimmung in geschlossenen Einrichtungen
- Verbale Deeskalation (intensives Training mit Video-Feedback und Train-the-Trainer-Einheiten)
- Besonderheiten verbaler Deeskalation bei unterschiedlichen Krankheitsbildern und Störungen: akute Psychose, Borderline-Symptomatik, Intoxikationszustände, Manie etc.
- Situationstraining: Deeskalation in typischen Gefährdungssituationen in psychiatrischen Einrichtungen
- Schonende Vermeidungs-, Abwehr, Löse- und Fluchttechniken bei leichten, mittleren und heftigen Übergriffen von Patient*innen
- Notwendigkeit, Reflexion und deeskalierende Durchführung von Zwangsmaßnahmen
- Verletzungsfreie und menschenwürdige Halte- und Begleittechniken
- Schonende Begleittechniken, 4-Stufen Immobilisationstechnik: Einsatz von Haltetechniken mit Integration der verbalen Deeskalation zur Verhinderung von Fixierungen bei hocherregten Patient*innen
- Deeskalierende Methoden der Begleitung von fixierten Patient*innen zur Verkürzung der Fixierungsdauer
- Nachbearbeitung von Vorfällen mit Patient*innen, den Mitarbeiter*innen und/oder dem Team (Tertiärprävention)
- Kollegiale Erstbetreuung und Nachsorge bei Übergriffen, Führungsverhalten und deren Auswirkungen im Umgang mit traumatisierten Mitarbeiter*innen
Fachspezifische Inhalte
- Besondere Aggressionsdefinitionen, Aggressionsarten und -motivationen
- Expressive und instrumentelle Aggression, Umgang mit selbstverletzenden Verhaltensweisen
- Aggressionsauslösende Reize im Setting des systemischen Umfelds, z.B. Wohnheim oder Werkstatt
- Wahrnehmungs-, Interpretations- und Bewertungsfehler „aggressiver“ Verhaltensweisen von Menschen mit Beeinträchtigungen
- Ursachen und Konsequenzen von Fehleinschätzungen der Aggressionsmotivation und des Entwicklungsstandes von Menschen mit Beeinträchtigungen
- Genetische, körperliche und seelische Ursachen und Beweggründe für aggressives bzw. herausforderndes Verhalten bei Menschen mit Beeinträchtigungen
- Entwicklungspsychologische Aspekte aggressiver oder herausfordernder Verhaltensweisen von Menschen mit schwersten Beeinträchtigungen
- Gestaltung des täglichen Umgangs zur Verhinderung von aggressionsauslösenden Reizen
- Aggressionsarten und Deeskalationsmöglichkeiten bei unterschiedlichen Entwicklungsniveaus
- Angst-, Selbstwert- und Autonomieprobleme als Ursachen von Aggressionen
- Macht und Machtmissbrauch in der Arbeit mit Menschen mit Beeinträchtigungen
- Verbale Deeskalation bei Menschen mit leichter intellektueller Beeinträchtigung im Erregungs- oder Anspannungszustand
- Kommunikative und nonverbale Deeskalationstechniken bei Menschen mit schwerster intellektueller Beeinträchtigung (intensives Training mit Video-Feedback und Train-the-Trainer-Einheiten)
- Berücksichtigung von Sprach-, Kognitions- und Entwicklungsniveaus bei den Deeskalationsstrategien
- Kontaktreflexionen zur Kontaktaufnahme in der Deeskalation von Menschen mit intellektuellen Beeinträchtigungen
- Lösetechniken für typische Übergriffssituationen von Menschen mit schwersten Beeinträchtigungen
- Schonende Vermeidungs-, Abwehr-, Löse- und Fluchttechniken, Halte-, Begleit- und Immobilisationstechniken
- Die kontinuierliche pädagogische und therapeutische Arbeit mit Betreuten bei ständigen herausfordernden oder aggressiven Verhaltensweisen