Ausbildung
Deeskalationstrainer*in Kind und Migration
Fachbereich Kinder
Fachbereich Migration
Ab 29.09.2025 in Augsburg
29.09. - 01.10.2025 | 3 Tage Einführung |
17.11. - 19.11.2025 | 3 Tage Grundlagen |
19.01. - 21.01.2026 | 3 Tage Fokusblock Kinder |
16.03. - 18.03.2026 | 3 Tage Fokusblock Migration |
20.04. - 22.04.2026 | 3 Tage Trainerkompetenzen und Abschluss |
15.03.-16.03.2027 | 2 Tage Reflexion/Vertiefung |
15 Tage 4.950,- zzgl. 2 Tage Reflexion/Vertiefung mit 500,- €
Kurs: KIND MIG 2025-09 Augsburg
12 Tage 3.960,- € zzgl. 2 Tage Reflexion/Vertiefung mit 500,- €
Kurs: KIND 2025-09 Augsburg
12 Tage 3.960,- zzgl. 2 Tage Reflexion/Vertiefung mit 500,- €
Kurs: MIG 2025-09 Augsburg
In den Kosten enthalten sind Verpflegung (Kaffee, Tee, Kaltgetränke, 2 Pausenverpflegungen), sämtliche Unterrichtsmaterialien auf digitalem Datenträger mit Videos, Arbeitsblättern und Power-Point-Präsentationen für die eigene Schulungsgestaltung, Konzepthandbuch u.a.
Ulmer Str. 195A
86156 Augsburg
Allgemeine Inhalte
Ausbildungsumfang bei 12-tägigen Ausbildungen
- 152 Stunden, davon 96 Stunden Präsenzphasen (4 Blöcke á 3 Tage im Abstand von 10 bis 12 Wochen).
- 40 Stunden nachgewiesene Praxisstunden während der Ausbildung (Heimarbeit) und 16 Stunden Präsenzblock „Reflexion/Vertiefung“ (2 Tage, ca. 9 bis 12 Monate nach Ausbildungsende).
- In den Präsenzphasen werden die Teilnehmer*innen zeitweise von mehreren Dozent*innen parallel betreut und trainiert.
Ausbildungsinhalte in den Präsenzphasen
- Aufbau und Qualitätssicherung eines Deeskalationsmanagements.
- Wissensvermittlung, Gruppenarbeiten und Übungen zu den Deeskalationsstufen 1 bis 3.
- Methodenvermittlung und didaktisches Training für den eigenen Unterricht.
- Kompetenzvermittlung im Umgang mit aggressiven Verhaltensweisen der Klientel: Verbales Deeskalationstraining mit Video-Feedback und Train-the-Trainer-Einheiten.
- Schonende Vermeidungs-, Abwehr, Löse- und Fluchttechniken bei Übergriffen durch Klientel, schonende Begleittechniken, 4-Stufen Immobilisationstechnik mit Train-the-Trainer-Einheiten.
- Kleine Psychotraumatologie und kollegiale Erstbetreuung nach Übergriffen, Aufbau einer Nachsorgekonzeption.
- Tertiärprävention nach Vorfällen mit herausfordernden oder aggressiven Verhaltensweisen.
- Training typischer Schlüsselsituationen in der Arbeit von Deeskalationstrainer*innen.
Aufgabenstellungen in den Praxisphasen
- Formulierung von Leitgedanken, Qualitätskriterien und Qualitätszielen im Umgang mit aggressiver Klientel (gemeinsam mit Führung).
- Gefährdungsanalyse: Feststellung besonderer Gefährdungsbereiche oder besonderer Gefährdungssituationen (gemeinsam mit Mitarbeitenden und Führung).
- Durchführung einer Evaluation in der eigenen Institution, (an Standorten, welche bereits seit mehr als 2 Jahren einen Deeskalationstrainer haben oder mindestens 50% der Mitarbeiter geschult sind)
- Innerbetriebliche Vernetzung mit Qualitätsmanagement, Betriebsärzt*innen, Fachkraft für Arbeitssicherheit, Personalrat und ggf. mit bestehenden internen Arbeitsgruppen.
- Integration in ein bestehendes betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM).
- Erarbeitung eines schriftlichen Konzepts zur Implementierung des Deeskalationsmanagements in der eigenen Institution inkl. Projekt- und Schulungsplanung und Nachsorgekonzeption.
- Vorbereitung einer Lehrprobe.
Pädagogische und didaktische Umsetzung
- Große Vielfalt an methodischen und didaktischen Tipps und Hinweisen.
- Durchführung einer Lehrprobe mit Video-Feedback im Einzelgespräch.
- Train-the-Trainer-Einheiten.
- Erarbeitung eigener didaktischer Ideen.
- Aushändigung sämtlicher Lehrmaterialien (Power-Point-Präsentationen, Trainingsvideos, Arbeitsblätter etc.)
Leistungsnachweis
Abgabe des Konzepts zur Implementierung des Professionellen Deeskalationsmanagements in der eigenen Institution.
Prüfungen
In Form von Train-the-Trainer-Einheiten, erfolgt eine praktische Lehrprobe zur theoretischen Wissensvermittlung sowie eine intensive Anleitung und das Training zur Durchführung von Situationstrainings. Für die Körperinterventionstechniken (Deeskalationsstufen 5 und 6) weisen die Teilnehmer*innen in einer Train-the-Trainer-Einheit nach, dass sie eine erlernte Technik beherrschen und präzise an die Teilnehmenden ihrer Institution weitervermitteln können. Diese Prüfungen sind relevant für die Erteilung des Zertifikats.
Zertifikat
Nach Abgabe des Leistungsnachweises und Absolvierung der Prüfung erhält der/die Teilnehmer*in das Zertifikat der Deeskalationstrainerin/des Deeskalationstrainers nach ProDeMa®. Das Zertifikat berechtigt Teilnehmende zur Durchführung der Schulungen und der Implementierung des Präventionskonzepts in der eigenen Institution. Die Durchführung von Schulungen in anderen Institutionen oder die Schulung externer Teilnehmer*innen in der eigenen Institution ist ausgeschlossen.
Fachspezifische Inhalte
- Aggressionsentwicklung in den Entwicklungsstufen
- System KiTa-Kind-Eltern-Gesellschaft
- Wahrnehmungslernen und Modellwirkung von Verhalten der Erzieher*innen im Konfliktfall
- Deeskalierende Raumgestaltung
- Medizinische, biologische und genetische Gründe für Verhaltensauffälligkeiten
- Psychologische Ursachen und Beweggründe aggressiver Verhaltensweisen bei Kindern
- Das aggressive Kind in innerer Not
- Umgang mit Kleinstkindern in der verbalen Deeskalation, Theorie Entwicklungspsychologie
- Methoden der Konfliktbegleitung
- Besonderheiten in der Gruppensituation
- Ermutigungskonzept und Konfliktbegleitung als Lösungsansatz
- Verbales Deeskalationstraining zum Umgang mit hocherregten Eltern
- Schonende, Vermeidungs-, Abwehr-, Löse- und Fluchttechniken bei leichten, mittleren und heftigen Übergriffen
Fachspezifische Inhalte
Diese Ausbildung ist spezialisiert auf deeskalierenden Umgang mit Klientel verschiedenster Kulturen, Religionen oder Sprachen. In vielen Einrichtungen (bsp. Psychiatrien, Gemeinschaftsunterkünfte, Kliniken, Sozialberatung oder Jugendhilfeeinrichtungen) reagieren Klient*innen sowie Angehörige mit Migrations- oder Fluchthintergrund in vielerlei Krisensituationen z.T. mit unerwarteten oder aggressiven Verhaltensweisen. Ursachen kritischer Situationen sind überwiegend Sprachbarrieren sowie kulturelle und/oder religiöse Unterschiede.
Alle gelehrten Inhalte der Ausbildung sind auf die spezifischen Gegebenheiten in den verschiedenen ambulanten, stationären, klinischen oder pädagogischen Settings angepasst. Die Ausbildung setzt neben den allgemeinen Ausbildungsinhalten folgende Schwerpunkte:
- Definitionen, Arten und Formen von Aggressionen und Gewalt in genannten Einrichtungen
- Das Recht der Patient*innen auf professionelle Hilfe bei krankheitsbedingten aggressiven Verhaltensweisen
- Unterschiedliche Arten von Migration und ihre Auswirkungen
- Aggressionsauslösende Reize insbesondere bei Menschen mit einer Einwanderungs- oder Fluchtgeschichte im Setting des systemischen Umfelds, z.B. Wohnheim oder Gemeinschaftsunterkunft
- Aggressive Verhaltensweisen bei subjektiv erlebter Ohnmacht und Fremdbestimmung in (geschlossenen) Einrichtungen
- Angst-, Selbstwert- und Autonomieprobleme als Ursachen von Aggressionen Wahrnehmungs-, Interpretations- und Bewertungsfehler „aggressiver“ Verhaltensweisen von Menschen ohne ausreichende Sprachkenntnisse
- Ursachen und Konsequenzen von Fehleinschätzungen der Aggressionsmotivation
- Private und professionelle Beziehungsmuster in der Arbeit mit Menschen mit Einwanderungsgeschichte; (Vor-) Urteile und Stereotypien
- Macht und Machtmissbrauch in der Arbeit mit Menschen mit Einwanderungsgeschichte
- Ursachen und Beweggründe für die Entstehung von aggressiven Verhaltensweisen von Menschen mit Einwanderungsgeschichte und Angehörigen
- Deeskalierende Aufstellung und Vermittlung von Regeln und Grenzen im Umgang mit Regelverletzungen
- Aggressive Verhaltensweisen und ihre Funktion in der Gruppe / Umgang mit angespannten und aggressiven Gruppensituationen
- Besonderheiten der Deeskalation beim Einsatz von Sprachmittler*innen
- Verbale Deeskalation mit nonverbalen Elementen (intensives Training mit Video-Feedback und Train-the-Trainer-Einheiten), Verknüpfung von Emotionen und Sprache
- Schonende Vermeidungs-, Abwehr, Löse- und Fluchttechniken bei leichten, mittleren und heftigen Übergriffen von Patient*innen
- Notwendigkeit, Reflexion und deeskalierende Durchführung von Zwangsmaßnahmen, verletzungsfreie und menschenwürdige Halte- und Begleittechniken
Neben der Freude an Kindern und der Arbeit mit ihnen gibt es viele Situationen, die außerordentlich anstrengend sein können. Gemeint sind Situationen, in denen Kinder sich herausfordernd, abwehrend oder grenzüberschreitend verhalten. Der Auftrag der Inklusion erfordert zusätzliche, neue und vielfältige Kompetenzen der Mitarbeiter* innen. Auch der Umgang mit angespannten Eltern bedarf nicht selten deeskalierender Kompetenzen. Diese Ausbildung richtet sich speziell an Einrichtungen, die Angebote für Kleinkinder und Kinder vorhalten. Die Inhalte der Ausbildung sind auf die spezifischen Gegebenheiten im Umgang mit Kindern bis zu einem Alter von ca. 8 Jahren im ambulanten und stationären, sowie im pädagogischen und klinischen Setting angepasst.
Unser Präventionskonzept vermittelt das notwendige Wissen und die notwendigen Kompetenzen durch praxisnahe und intensive Situationstrainings, z.T. mit Video-Feedback. Die Ausbildung befähigt Teilnehmer*innen, als Multiplikator*innen und Berater*innen in ihren Einrichtungen zu wirken. Sie schulen und trainieren die Mitarbeitenden in allen relevanten Inhalten. Details zu den Ausbildunginhalten in unserer Informationsbroschüre.
Viele Unfallversicherungsträger in Deutschland fördern unsere Ausbildung.